Musik und Wort wirkten am 25. Mai 2014 Hand in Hand, um rund 140 Teilnehmern Impulse rund um das Thema „Gebet“ zu vermitteln.
Durch verschiedene Wortbeiträge sowie Liedvorträge des Regional Chores Ingolstadt wurden die einzelnen Elemente des Gebetes – Heiligung, Anbetung, Loben und Danken, Bitte und Fürbitte – beleuchtet.
Nach dem Eröffnungsvortrag des Regional Chores „Heilig, heilig, heilig“ (Klaus Heizmann) und einem einleitenden Gebet, begrüßte der Leiter des Kirchenbezirks Ingolstadt, Bezirksältester Franz Lohrentz die Versammelten. Diese wurden zunächst in einem tiefsinnigen Beitrag von Volker Stagge, dem Vorsteher der Kirchengemeinde Pfaffenhofen eingeladen, sich über das Wesen der Heiligung und der Anbetung Gedanken zu machen. Ist Heiligkeit absolut oder relativ? Kann es sie nur vollkommen geben? Gibt es so etwas wie „halb heilig“? Dies waren spannende Fragen anhand derer den Zuhörern das Wesen der Heiligung vermittelt wurde. Die Gedanken schlossen mit der Feststellung, dass Heiligung nicht als etwas Automatisches oder ein Gesetz geschieht. Vielmehr schenkt sie Gott den Menschen aus tiefer Liebe als etwas Himmlisches.
Der Chor führte die Gedanken mit den beiden Liedvorträgen „Ich will beten, du wirst hören“ (Johann Sebastian Bach) sowie „Anbetend deine Macht und Größe“ (Franz Schubert) weiter. Im Anschluss wurden Gedanken über das Gebet von Dietrich Bonhoeffer und Soeren Kierkegaard vorgetragen, ergänzt durch Simon Sechters Choralvorspiel zu „Gott ist gegenwärtig“.
Die beiden Liedvorträge „Meine Seele ist stille in dir“ (Klaus Heizmann) und „Herr, unser Gott, dich loben wir“ (Georg Friedrich Händel) leiteten zu besonderen Momenten in der Andacht über: Stellvertretend für viele, die der Fürbitte bedürfen, wurden Fürbittgebete gesprochen für Menschen, die unter Verfolgung leiden, Menschen, die von Schicksalsschlägen getroffen wurden, sowie für den Frieden in der Welt. Wie in der neuapostolischen Kirche üblich, erfolgten diese Gebete in freier Rede.
Der Chor antwortete auf diese bewegenden Augenblicke mit dem Vortrag von Felix Mendelssohn-Bartholdys „Verleih uns Frieden“.
Apostel Wolfgang Zenker, der Leiter des Apostelbereichs München, nahm als Überraschungsgast an der Andacht teil. Er wandte sich mit abschließenden Worten an die versammelten Zuhörer und betonte, wie wichtig es in der heutigen, von Leistungsdruck geprägten Zeit sei, immer wieder auch Momente der Stille zu erleben. In diesen Momenten der Stille sei es möglich Gott zu erleben und mit ihm und seiner Nähe umzugehen.
Nach dem durch Apostel Zenker gesprochenen Schlussgebet, verabschiedete der Regional Chor die versammelten Zuhörer mit Franz Schuberts „Herr, du hast mein Flehn vernommen“ und dem darin durch Johann Philipp Neumann formulierten Gedanken: „ ... in die Welt hinaus ins Leben folgt mir nun des Himmels Lust. Dort auch bist ja DU mir nahe, überall und jederzeit ...“