„ Erkenne die Zeit!“ Rund 100 Gottesdienstbesucher feierten mit Apostel Wolfgang Zenker am 6. April 2014 einen Gottesdienst in der Kirchengemeinde Aichach.
Die Grundlage für den Gottesdienst bildete ein Bibelwort aus Lukas 22, 19.20:
„Er nahm das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!“
Zu Beginn seiner Predigt brachte der Apostel seine Freude darüber zum Ausdruck, dass so viele Gottesdienstteilnehmer gekommen wären, um erneut das Wort Gottes zu hören. Er verwies darauf, dass es eine besondere Zeit wäre, in der die Menschen in der hiesigen Region im Augenblick leben. Die ganze Natur erwache, es werde alles grün und wieder lebendig und auch die Tierwelt mache sich bemerkbar. So sei er am Morgen nicht vom Wecker sondern vom Gezwitscher der Vögel erwacht. Der Apostel führte weiter aus, dass diese Tiere entsprechend ihrer Bestimmung handelten und genau wüssten, wann die Zeit sei, ihre Nester zu bauen. Er leitete aus diesem Bild für die Versammelten eine Frage ab, die sich dann wie ein roter Faden durch den weiteren Verlauf des Gottesdienstes zog: Die Tiere erkennen ihre Zeit – wie sieht es mit den Menschen, als der Krone der Schöpfung aus? Erkennen auch die Menschen die Zeit und handeln sie danach?
Bezugnehmend auf das Bibelwort machte der Apostel deutlich, dass Jesus selbst mit diesen Worten das Abendmahl eingesetzt und seiner Kirche anvertraut habe. Mehr noch: Jesus Christus selbst ist die Kirche und das Sakrament des Heiligen Abendmahles eine besondere Gabe, in welchem Jesus selbst den Gläubigen nahe sei. Dies möge allen Christen immer bewusst sein. So sei das Heilige Abendmahl nicht nur ein Gedächtnismahl, sondern auch ein Dankmahl. Auch bei der irdischen Speise solle die Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer aller Dinge vorhanden sein. Das Heilige Abendmahl sei auch ein Gemeinschafts- und Bekenntnismahl, denn es werde auch die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi zum Ausdruck gebracht.
Zum Abschluss seiner Predigt ermunterte der Apostel nochmals die versammelten Gottesdienstteilnehmer, den eingangs geäußerten Gedanken „Erkenne die Zeit!“ mitzunehmen und in das eigene Handeln einzubauen.
Zu einem weiteren Predigtbeitrag wurde zunächst Priester Hendrik Neumann gerufen. Besonders an die zahlreich anwesenden Kinder gewandt, verglich er die Wirkung des Heiligen Abendmahles mit einer – mit Kreide beschriebenen – Schultafel. Alles, was im Verlauf einer Woche an unguten und falsch gemachten Dingen auf solch einer Tafel aufgeschrieben wurde, wird durch einen Wisch mit einem nassen Schwamm wieder gelöscht und ist verschwunden.
Ein besonderes Gepräge hatte der Gottesdienst auch dadurch, dass Priester Christian Sandmeier nach 28-jähriger Amtstätigkeit in den Ruhestand trat. Er wurde ebenfalls zu einem Predigtbeitrag gerufen und hatte somit nochmals die Gelegenheit, sich an die versammelten Gläubigen zu wenden. Er unterstrich dabei den Gedanken des Apostels „Erkenne die Zeit“ und wies ebenfalls nochmals darauf hin, den Wert des Heiligen Abendmahles immer recht zu erkennen und für sich zu nutzen.
Im Rahmen des Gottesdienstes spendete Apostel Zenker dem jüngsten Mitglied der Gemeinde Aichach, der kleinen Emma, das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Mit dieser sakramentalen Handlung werden nach neuapostolischem Glaubensverständnis durch Handauflegung eines Apostels die Gabe des Heiligen Geistes vermittelt wird.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahles nahm Apostel Zenker die Ruhesetzung von Priester Sandmeier vor. In seiner sehr persönlich gehaltenen Ansprache erinnerte er daran, dass er als damaliger Vorsteher der Gemeinde Aichach die ganze Entwicklung des Priesters begleitet habe. Er äußerte sein Bedauern darüber, einen gläubigen Priester aus dem aktiven Dienst in den Ruhestand versetzen zu müssen, verwies aber auch darauf, dass Priester Sandmeier nicht für die Gemeinde verloren sondern immer noch da sei. Der Apostel fasste dies so zusammen, dass er das i.R. (= „im Ruhestand“) immer auch als „in Reichweite“ übersetze. Sichtbares Zeichen der Wertschätzung der Gemeinde war ein durch den Gemeindevorsteher überreichter Blumenstrauß.
Mit Gebet und Spendung des Schluss-Segens beendete Apostel Zenker den Gottesdienst.